Die eigene externe Festplatte, so wie ich sie haben möchte gibt es so auf dem Markt nicht. Entweder gefällt mir das Gehäuse nicht, oder die Festplatte ist mir zu klein, zu langsam etc., oder ich traue den verbauten Festplatten einfach nicht. Dennoch möchte ich eine externe Festplatte haben.
Möchte ich eine perfekt auf meine Bedürfnisse zugeschnittene Festplatte haben, komme ich um den Eigenbau nicht drumherum. Wir zeigen ihnen wie das einfach und schnell geht und die Kosten dabei sehr gering bleiben. Ein weiterer Vorteil: Der Datenträger kann bei Defekten mühelos ausgetauscht werden.
Zunächst sollte der Einsatzzweck bestimmt werden. 2,5 Zoll Festplatten sind für den mobilen Einsatz konzipiert. Sie sind klein und leicht, aber auch teilweise sehr schnell. 3,5 Zoll Festplatten sind hingegen für den stationäre Einsatz perfekt gebaut. Langlebigkeit und Standsicherheit gegen Unfälle gehören zu ihren Stärken.
Als nächstes sollte die Größe festgelegt werden. Dabei gilt: Je größer, je teurer. Momentan existieren Festplatten mit bis zu 4 GB pro Platte, haben jedoch ihren Preis.
Anschlüsse und Geschwindigkeit auswählen: Baue ich eine Festplatte, so sollten unbedingt vorab die Anschlüsse ausgesucht werden. Hier hat man eine Fülle an Auswahlmöglichkeiten. Neben USB 2.0 und USB 3.0 bieten die Gehäuse auch eSATA Anschlüsse.
Bevor nun das Gehäuse ausgewählt wird, sollte die Festplatte ausgesucht werden, da sich an der Baugröße das Gehäuse ausrichtet. Grundsätzlich sollte man sich vorab für eine stationäre Festplatte oder mobile externe Festplatte entscheiden.
Zum Bau einer 3.5 Zoll externen Festplatte mit hohen Datenraten empfehlen wir die Western Digital Red Festplatten, die es in den Größen 1 GB, 2 GB, 3 GB und sogar 4 GB gibt. Diese Festplatten sind für lange Betriebszeiten in NAS-Servern vorgesehen und eigenen sich daher hervorragend als externe Festplatten. Auch ein Umstieg auf einen NAS-Server ist damit problemlos möglich. Natürlich kann auch jede andere Festplatte gewählt werden.
Wer eine sehr schnelle externe Festplatte bauen möchte, sollte hingegen eher auf die Western Digital Black gehen. Sie ist zwar teurer aber, durch die höheren Umdrehungszahlen und dem größeren Cache, ist diese Festplatte auf hohe Geschwindigkeit ausgelegt. Auch sie existiert in den Größen 1 GB, 2 Gb, 3 GB und 4 GB. Alternativ kann auch die Seagate Barracuda gewählt werden, mit denen wir ebenfalls sehr gute Erfahrungen gemacht haben.
Western Digital Red
Western Digital Black
Seagate Barracuda
Auch hier sollte eine Grundsatzentscheidung gefällt werden. Soll es lieber eine Festplatte mit viel Speicherplatz (mehr als 1 TB) werden oder benötige ich eher eine kleine, dafür aber sehr schnelle Festplatte.
Im ersteren Fall empfehlen wir für den Bau eine 2,5 Zoll Festplatte. Sie bieten ein geringes Gewicht bei Speicherplatz bis zu 2 TB. Auf Grund der mechanischen Bauteile sind diese Festplatten stoßanfällig und erreichen nicht die Datenübertragungsraten von SSD Festplatten. Dafür sind sie jedoch deutlich günstiger.
Noch mehr Performance bieten SSD Festplatten. Auch diese können problemlos in Gehäusen verbaut werden. Nachteil sind jedoch der hohe Preis und der noch geringe Speicherplatz. Dafür trumpfen diese Festplatten mit extremen Geschwindigkeiten und sehr geringem Gewicht auf. Daher sollte beim Bau einer externen Festplatte auch diese Option in die Überlegungen eingebracht werden.
Wir empfehlen für Sie die folgende Festplatten:
Samsung SSD (250 GB)
Western Digital 1 TB
Seagate Laptop SSHD
Nachdem nun die Festplatte ausgewählt wurde, kann das entsprechende Gehäuse gewählt werden. Um die eigene externe Festplatte zu bauen, sollte auf einen USB 3.0 Anschluss nicht verzichtet werden. Nur so kann die gesamte Geschwindigkeit der Festplatte genutzt werden.
Dem Design sind keine Grenzen gesetzt. Neben Aluminium und Kunststoff, stehen die unterschiedlichsten Farben und Formen zur Verfügung. Hier einige Beispiele:
Aluminium 2,5 Zoll
Aluminium 3,5 Zoll
Externes Gehäuse USB 3.0
Inateck USB 3.0 2.5 Zoll
Fantec AluPro U3 2,5 Zoll
Delock Multiport
Der Zusammenbau von Gehäuse und Festplatte ist sehr einfach. Das Gehäuse wird zunächst geöffnet und die Festplatte in den Träger, bzw. an die Platine anschließen. Bei einigen Festplattengehäuse müssen anschließend noch die Festplatten mit Schrauben befestigt werden. Externe Festplatten selber bauen ist also keine Hexerei.
er letzte Schritt ist nun das Formatieren der Festplatte. Dieses ist ebenfalls sehr einfach.
Unter Windows geht man auf START –> COMPUTER –> Rechtsklick auf das angezeigte Laufwerk –> FORMATIEREN –> Dateisystem auswählen –> STARTEN
Nun muss nur noch das Dateisystem ausgewählt werden. Wir empfehlen hier FAT32, da dieses unter Windows, MAC und Linux erkannt wird. NTFS ist nur für Windosbetriebsystem geeignet. Nun muss der Prozess nur noch gestartet werden. Unter Windows 8 findet man „Computer“ bei den APPS. Die Funktion weiterhin ist identisch.
Das Ganze gibt es hier nochmal als Video.
Unter MAC OS funktioniert dieser Schritt etwas anders, indem spezielle Programme aufgerufen werden.
Dienstprogrammordner –> Festplattendienstprogramm –> Festplatte auswählen –> Dateisystem auswählen –> Prozess starten
Im Vergleich zu Windows ist dieser Prozess genau so einfach, jedoch mit mehr Einstellungen verfügbar. Auch hier das Ganze als Video:
Für Neulinge, die bisher noch nie eine externe Festplatte zusammengebaut haben, dauert dieser Prozess ca. 10-15 min. Im Grund kann man hier kaum etwas falsch machen.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Die externe Festplatte ist genau auf die eigenen Wünsche abgestimmt und ein einfacher Wechsel des Datenträgers bei Defekten ist problemlos möglich.
Dieser Beitrag hat 0 Kommentare